Google Fonts – Wie Sie Abmahnungen vermeiden können

von Jeannette Czarkowski

Google Fonts – Abmahnungen vermeiden - lokal einbinden

Jede Website braucht sie – gut lesbare Schriften, die im Idealfall nicht nur schick aussehen, sondern den Inhalt unterstreichen und Informationen besser transportieren. Mit Google Fonts stellt Google eine Vielzahl von Schriften zur einfachen Einbindung in die Website bereit, denn der entsprechende Code wird für die gewählte Schriftart gleich mitgeliefert.

Was passiert nach dieser Einbindung auf der Website?

Beim Aufruf der Website wird die Schrift direkt vom Google Server geladen. Im Gegenzug fließen aber Daten vom Nutzer zum Google Server (z. B. die IP-Adresse) und das ist nicht DSGVO-konform. Das Landgericht München hat dazu im Januar 2022 ein Urteil gefällt, das die Verwendung vom Google Fonts ohne Einwilligung nicht erlaubt. Aktuell werden viele Websitebetreiber abgemahnt. Mehr dazu können Sie in diesem Artikel von Heise online lesen: https://heise.de/-7206364 (externer Link).

Was kann man tun?

Um Abmahnungen vorzubeugen und Google Fonts DSGVO-konform zu verwenden, sollte man daher die Schriften lokal einbinden. D. h. sie werden auf dem eigenen Server (dort wo auch die eigene Website liegt) bereitgestellt und von dort geladen.

Wie erkenne ich, ob meine Website Schriften vom Google Server lädt?

Viele Websitebetreiber wissen oftmals gar nicht, dass ihre Website Google Fonts verwendet, geschweige denn, ob die Schriften vom Google Server oder lokal geladen werden.

Findet sich im Quellcode ein Vermerk auf „fonts.googleapis.com“ oder auf „fonts.gstatic.com“, dann werden die Schriften vom Google Server geladen. Um sich den Quellcode einer Website anzeigen zu lassen, klicken Sie mit der rechten Maustaste (Windows) auf einen freien Bereich ohne Inhalte und wählen „Seitenquelltext“ anzeigen oder nutzen die Kombination von STRG+U. Hier suchen Sie nun mit STRG+F nach dem entsprechenden Eintrag. Über die Entwicklertools der Browser können Sie ebenfalls suchen.

Auch über Code in den CSS-Dateien der Website können Google Fonts eingefügt werden (@import url('https://fonts.googleapis.com/…….). Hier lohnt ein Blick in die entsprechenden Dateien.

Onlinecheck: Auf dieser Website können Sie einfach Ihre URL eingeben und testen ob die Schriften der jeweiligen Website vom Google Server geladen werden: https://sicher3.de/google-fonts-checker/ (externer Link). Auch bei einem negativen Ergebnis sollte die Website selbst geprüft werden.

Wie binde ich Google Fonts lokal ein? Tipp für Contao-Nutzer zur lokalen Einbindung:

Für die aktuelle Version Contao 4.13 gibt es eine Erweiterung, mit der die Google Fonts lokal eingebunden werden können. https://packagist.org/packages/alpdesk/contao-google-fonts (externer Link)

Nutzer von Contao 4.4 und 4.9 können die Einbindung manuell vornehmen. Hilfreich ist hier der Google Webfonts Helper (externer Link). Prüfen Sie vorher, welche Schriftart Ihre Website verwendet. Ein Blick in das Seitentemplate oder die CSS-Datei mit den Style-Anweisungen gibt in den meisten Fällen Auskunft über die verwendete Schriftart und deren Stile.

  1. Den Google Webfonts Helper aufrufen und in der linken Spalte die gewünschte Schriftart auswählen.
  2. Dann die gewünschten Stile auswählen.
  3. Passen Sie nun den Pfad zum Fonts-Ordner Ihrer Contao-Installation in der CSS-Datei an. Um Probleme zu vermeiden, wählen Sie „Best Support“. Kopieren Sie dann den Code in die Zwischenablage.
  4. Danach laden Sie die Zip-Datei mit den Schriften herunter.
  5. Der Code aus Zwischenablage (siehe Punkt 3) muss nun in die CSS-Datei Ihrer Contao-Installation eingefügt werden, welche die Style-Anweisungen enthält.
  6. Die Zip-Datei (siehe Punkt 4) entpacken und die Schriften in den Fonts-Ordner Ihrer Contao-Installation laden (per Ftp oder Dateiverwaltung).
  7. Alle Verbindungen zum Google Server löschen die Google Fonts laden.
  8. Test und Kontrolle ob die Schriften lokal geladen werden und keine Verbindung mehr zum Google-Server besteht.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, holen Sie sich professionelle Unterstützung.

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