Contao und die Umstellung von PHP 5 auf PHP 7
von Jeannette Czarkowski
Ein schlimmes Szenario: Ihre Webseite funktioniert nicht mehr. Sie sehen nur noch eine weiße Seite, vielleicht eine kryptische Fehlermeldung und kommen auch nicht mehr in das Backend von Contao. Das passiert leider immer wieder, gerade auch im Zusammenhang mit der Abschaltung von älteren PHP-Versionen durch den Provider. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Webseite wieder lauffähig bekommen und wie Sie grundsätzlich den Ausfall Ihrer Webseite vermeiden können.
Der Hintergrund:
PHP 5.6 wurde bis 31.12.2018 durch die Entwickler von PHP unterstützt. Für diese und ältere Versionen gibt es keine Updates mehr. Sicherheitslücken werden nicht mehr geschlossen. Die Provider schalten darum PHP 5 sukzessive ab. Einige Provider bieten einen verlängerten, meist kostenpflichtigen Support, aber auch dieser endet irgendwann. Darum machen Sie Ihre Contao-Installation jetzt fit für PHP 7.
Das Problem:
Contao muss wie jedes andere Content-Management-System regelmäßig mit Updates versorgt werden. Das betrifft auch die verwendeten Erweiterungen. In der Praxis ist es oft so, dass Updates nicht oder nur sporadisch durchgeführt werden und somit sogar noch Webseiten mit Contao 2 online sind. Abgesehen vom dem Sicherheitsrisiko, sind diesen alten Installationen nicht mit PHP7 kompatibel.
Die Fakten:
Contao ist ab Version 3.5.5 kompatibel mit PHP 7.
Eine Umstellungen auf PHP 7 kann aber auch bei dieser oder jüngeren Versionen scheitern. Ursache sind meistens Erweiterungen, die mit PHP 7 nicht kompatibel sind oder aber z. B. eigene Anpassungen der Templates.
Was Sie jetzt tun müssen:
Prüfen Sie Ihre Contao-Version. Sie sehen die Versionsnummer, wenn Sie sich in das Backend von Contao einloggen. Bei Contao 2 und 3 sehen Sie die Versionsnummer oben im grauen Balken, bei Contao 4 ganz unten links.
Sie haben noch Contao 2? Ihr Contao heißt noch Typolight?
Dann sollten Sie einen Wechsel zu Contao 4 durchführen. Warum? Auch Contao 3 wird mittlerweile nicht mehr unterstützt. Wenn Sicherheitslücken auftreten, so werden diese nicht mehr behoben. Ein reines Update von Contao 2 auf Contao 4 ist aufgrund der großen technischen Unterschiede nicht machbar. Darum macht es Sinn die Webseite neu aufzubauen und die Inhalte in eine aktuelle Contao 4 Installation zu übernehmen.
TIPP: Bevor Sie zu Contao 4 wechseln, informieren Sie sich, ob Contao 4 von Ihrem Provider unterstützt wird und ob Probleme zu erwarten sind. Mögliche Probleme mit dem Provider/Server zeigt der Contao-Check. Wenn Sie sich erst einmal noch für Contao 3 entscheiden, dann sollten Sie die aktuelle Version 3.5.40 verwenden.
Sie haben Contao 3?
Dann updaten Sie auf die aktuelle Version 3.5.40. Damit stellen Sie nicht nur sicher, das Contao 3 mit PHP 7 kompatibel ist, sondern auch, dass die bis jetzt bekannten Sicherheitslücken geschlossen wurden. Vergessen Sie nicht, die Erweiterungen ebenfalls mit einem Update zu versorgen. Schauen Sie vorher, ob die Erweiterungen für Ihre verwendete Contao-Version geeignet und PHP 7 fähig sind.
TIPP: Sollte es Probleme mit den Erweiterungen geben, gehen Sie in den abgesicherten Modus „System/Einstellungen/Abgesicherter Modus“. Hier wird nur der Contao-Standard ohne die zusätzlich installierten Erweiterungen geladen. Läuft Contao nun einwandfrei, liegt es meistens an einer inkompatiblen Erweiterung. Verlassen Sie den abgesicherten Modus und deaktivieren Sie nacheinander die einzelnen Erweiterungen, um den Verursacher zu finden. Das geschieht unter System/Einstellungen/inaktive Erweiterungen.
Wichtige Hinweise
- Prüfen Sie vor einem Versionssprung z. B. von Contao 2 auf 3, ob Ihr Server die Voraussetzungen erfüllt oder ob Probleme zu erwarten sind. Das gilt insbesondere für Contao 4. Nicht alle Provider unterstützen diese Version. Hier sind manchmal Anpassungen nötig. Nutzen Sie dazu den Contao-Check.
- WICHTIG: Bevor Sie ein Update Ihrer Contao-Installation machen, legen Sie immer ein komplettes Backup der Datenbank und der Website-Dateien an.
- Wenn Ihre Website noch funktioniert, empfiehlt es sich, die Contao-Updates in einer Testinstallation inkl. neuer Datenbank auf einer Subdomain zu testen. So können Sie alle Anpassungen in Ruhe vornehmen.
- Grundsätzlich gilt für die Umstellung auf PHP 7: Aktualisieren Sie vor einem Update alle Erweiterungen Ihrer Contao-Installation, bringen Sie Contao auf den aktuellen Stand und denken Sie auch daran, dass ein Update des Themes erforderlich sein kann.
Mögliche Fehlerquellen bei der Umstellung auf PHP 7
- Oft sind inkompatible Erweiterungen der Übeltäter. Hier muss ein Update durchgeführt oder ein Ersatz für die Erweiterung gesucht werden.
- Probleme können auch individuelle Anpassungen an den Templates von Contao bereiten, ebenso Anpassungen die nicht Updatesicher sind.
- Verwenden Sie noch den Datenbanktreiber MySQL? Hier muss auf MySQLi umgestellt werden, da der MySQL-Treiber in PHP 7 nicht mehr unterstützt wird. Diese Einstellung nehmen Sie am einfachsten im Installtool unter "Datenbankverbindung/Treiber" vor.
- Mögliche Probleme mit dem Provider/Server zeigt der Contao-Check.
- Eine Umstellung kann auch an in htaccess-Dateien hinterlegten PHP-Versionen scheitern.
Fazit
Contao 2 ist nicht kompatibel mit PHP 7. Hier hilft nur ein Wechsel auf Contao 4, da Contao 3 auch nicht mehr unterstützt wird. Oft ist das der beste Weg, weil sich in den letzten Jahren technisch und optisch sehr viel getan hat.
Auch wenn Contao 3 ab Version 3.5.5 mit PHP 7 läuft, sollten Sie ein Update auf Contao 4, am besten auf Contao 4.4 (Langzeitversion) durchführen. Für Contao 3 werden keine Sicherheitsupdates mehr veröffentlicht. Beim Auftreten von Sicherheitslücken werden diese nicht mehr geschlossen und das System ist angreifbar.
Denken Sie nach dem Update an die regelmäßige Wartung Ihrer Contao-Installation (Update und Backup) und die Verwendung einer aktuellen PHP-Version bei Ihrem Provider. Dadurch vermeiden Sie Probleme und sorgen für einen stabilen und sichern Betrieb Ihrer Website.
Kann ich Ihnen helfen?
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